Bis zum Kriegsende durchliefen mehr als 300.000 Kriegsgefangene, Zivil- und Militärinternierte aus über 55 Ländern das Stalag XB. Die meisten waren in den mehr als 1.100 Arbeitskommandos des Lagers in Nordwestdeutschland vor allem in der Landwirtschaft, aber auch in der Industrie und der Rüstungsproduktion eingesetzt. Insbesondere den sowjetischen Kriegsgefangenen versagte die Wehrmacht den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht, sodaß Tausende an Entkräftung, Hunger und Mangelerkrankungen starben.
(Text aus dem Flyer der Gedenkstätte Lager Sandbostel)
Foto: Ausstellung einer privaten Sammlung aus den Kriegsjahren, die dem Lager übergeben wurde!
Bei den folgenden Fotos kommt es mir so vor: der Mensch sitzt ohne Hoffnung im Dunkel, schaut hinaus, aber auch dort ist kein Hoffnungsschimmer zu erkennen.
In den Baracken sind deutliche Spuren von Verfall zu erkennen, zum Teil ist der Fußboden eingebrochen, Balken aus der Decke hängen herunter.
Bemalte Wände, vernagelte Fenster, Trostlosigkeit!
Sehr wichtig scheinen mir die Erinnerungen und Erzählungen der Menschen, die diese Zeit miterleben mussten. Sicher prägten sie das weitere gesamte Leben, viele
"verstummten" in ihrer Not, andere schwiegen lieber über ihre eigene Schuld, aus Egoismus, Ignoranz oder auch "nur" weil sie weggesehen haben.
10. Oktober 2020
Im September 1939 richtete die Wehrmacht das Kriegs- gefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) X BSandbostel ein. Auf dem 35 Hektar großen Geländemit über 150 Unterkunfts-, Funktions- und Verwaltungs-gebäuden sollten bis zu 30 000 Kriegsgefangene untergebracht werden.
(Text aus dem Flyer der Gedenkstätte Lager Sandbostel)
Im April 1945 kamen etwa 9500 Häftlinge aus dem Konzentrationslager Neuengamme und seinen Außenlagern nach Sandbostel. Mehr als 3000 von ihnen starben während des Transports, im Lager und in den ersten Wochen nach der Befreiung.
Nach der Befreiung des Stalag X B am 29. April 1945 richtete die britische Armee ein Internierungslager für Angehörige der Waffen-SS ein. 1948 übernahm das niedersächsische Justizministerium den Standort als „Strafgefängnis Lager Sandbostel“. Von 1952 bis 1960 unterhielt das niedersächsische Vertriebenenministerium auf dem Gelände das „Not- aufnahmelager Sandbostel“ für männliche jugendliche Flüchtlinge aus der DDR. Ab 1963 nutzte die Bundeswehr das Areal, zuletzt als Materialdepot. 1973 übernahm die Gemeinde Sandbostel das Gelände und wies es als Gewerbegebiet „Immenhain“ aus.
2005, 2008 und 2015 erwarb die Stiftung Lager Sandbostel einen Teil des ehemaligen Lager-geländes und richtete die Gedenkstätte Lager Sandbostel ein. Zum Bereich der Gedenkstätte gehören 13 historische Baracken und Gebäude des Kriegsgefangenenlagers und einige Gebäude aus der Zeit der Nachkriegsnutzung. Fünf hölzerne Unterkunftsbaracken, zwei Latrinen und ein Küchen-gebäude wurden denkmalgerecht saniert. Vier steinerne Unterkunftsgebäude sind als Ruinen-struktur begehbar.
Von 2011 bis 2013 wurde eine zweiteilige Dauerausstellung erarbeitet. Der erste Teil thematisiert die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers von 1939 bis 1945 und die Deportation von Häftlingen des KZ Neuengamme nach Sandbostel im April 1945. Der zweite Ausstellungsteil beginnt mit der Darstellung der Befreiung aus der Sicht der britischen Armee und informiert über die Nachnutzung des Geländes seit 1945, die Geschichte des Gedenkens und die Entstehung der Gedenkstätte.
Ein Bilderbogen: die Natur sowie Wind und Wetter sorgen für Veränderung und Verfall
Weitergehende Bearbeitung zu Mehrschichtigkeit und Verdichtung
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